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,Liebe Leserinnen und Leser
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die Freude über das neue Jahr, den Start der Impfkampagne und die damit verbundene Hoffnung auf ein schnelles Ende der Pandemie verpufften leider fast so schnell wie das wenige Feuerwerk am Berliner Nachthimmel in den Verbotszonen zum Jahreswechsel. Trotz des kleinen Schneewunders der vergangenen Wochen zieht sich der Winter für viele schleppend dahin. Die Sehnsucht nach einer Mahlzeit im Lieblingsrestaurant, einem frisch gezapften Bier in der Stammkneipe, einem guten Film im Kino mit Popcornschmatz- und Strohhalmschlürf-Geräuschkulisse und einem analogen Abend in geselliger Runde ohne eingefrorene Bilder und schlechten Ton steigert sich mit jedem weiteren Lockdown-Tag. Ganz zu schweigen von der Sehnsucht nach Schule und Kita - auf Seiten der Kinder und Jugendlichen genauso wie der Erwachsenen.
Den Kopf hängen zu lassen macht es jedoch nicht besser. In unserem heutigen Newsletter wollen wir daher - passend zum Sonnenwetter - Optimismus versprühen und vor allem über Good News aus dem Verein und seinem Umfeld berichten.
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| 01 Lichtblicke im Lockdown
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Los geht´s mit den Erfahrungen, die das Team Kreuzberg und das Szene-Team bei ihren digitalen Austausch-Events gemacht haben. Sao Paulo und New York waren plötzlich gar nicht so weit entfernt und während einer Live-Schalte über Zoom konnten die Zuschauer*innen in Sekundenbruchteilen den Kontinent wechseln. Schneller hätten es Captain Kirk und Mr. Spock auch nicht hinbekommen.
Es wurde getanzt, gesungen, gerappt, gesprochen und zusammen gefeiert. Ein durchaus würdiger Ersatz unter Pandemiebedingungen, der zeigte, dass Kreativität auch im digitalen Umfeld ohne materielle Präsenz gedeihen kann und gleichzeitig bei allen Beteiligten die Vorfreude darauf steigerte, sich wieder vor Ort zu besuchen.
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Kreativ zeigte sich auch das Team Mitte City, welches zu Anfang der Pandemie beobachtete, dass insbesondere die jüngeren Adressat*innen (v.a. aus der Drogenszene) Angebote wie Gabenzäune aus Scham oder anderen Gründen nicht benutzten. Nach reichlicher Überlegung wurde Gundula ins Leben gerufen. Die Tonne, die vom Hausmeister des Fernsehturms gespendet wurde, stand fortan befüllt mit Safer-Use-Beuteln und abgeschlossen mit einem Zahlenschloss am Alex. (Der Pin wurde vom Team kommuniziert.) 600 Beutel konnten so kontaktlos zu unseren Adressat*innen gelangen. Zwischenzeitlich beherbergte die Marienkirche Gundula auf ihrem Gelände. Nach der Winterpause darf die Tonne dort wohl auch wieder stehen. Wir bedanken uns an dieser Stelle für die Solidarität!
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Von der Sprüche-Aktion unseres Marzahner Teams im öffentlichen Raum berichteten wir bereits im November. Spread the Word - dachte sich daraufhin das Team Wedding und machte einen Ausflug nach Marzahn, um dort in der Made in Marzahn-Werkstatt ebenso schöne Schablonen zu drucken und den Weddinger Boden ein bisschen mit Sprühkreide zu pimpen.
Inhaltlich knüpften unsere Weddinger Kolleg*innen an den positiven Charakter der Marzahner Sprüche an und erweiterten das ganze um die Notfallnummer des Kältebusses, die in den eisigkalten Nächten der vergangenen Wochen in keinem Handy-Telefonbuch fehlen durfte. Weitere Aktionen sind geplant.
Und für alle, die sich fragen, was der türkische Spruch unten in der Mitte heißt: Bleibt gesund!
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Wenn auch jüngst die Räumung der Rummelsburger Bucht (Stellungnahme hier) die Gemüter aller Beteiligten (und Unbeteiligten) erhitzt und einige grundlegende Probleme bei der behördlichen Behandlung wohnungsloser Menschen offen gelegt hat, so berichten unsere Erwachsenen-Teams doch ebenso von positiven Erfahrungen in ihrem Arbeitsalltag, beispielsweise vom Bündnis "Solidarisches Kreuzberg". Darin sind (neben Gangway e.V.) Nachbarschaftsinitiativen, Vereine und Organisationen, Stadtteil- und Familienzentren organisiert, die sich die Forderung “Wohnungen und Gesundheit für Alle!” auf die Fahne geschrieben haben.
Dadurch entstehen nicht nur neue, effizientere Netzwerke. Das Ziel des Bündnisses ist es sogar, das aufzufangen, was die Wohnungslosenhilfe in der Pandemie nicht schafft.
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| 02 Das Social BnB geht an den Start.
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| Das Thema Wohnen ist ja sowieso ein schwieriges in Berlin. Dass es inzwischen an ein Wunder grenzt, eine passende Wohnung zu finden, ist kein Geheimnis und lange schon kein reines Problem "benachteiligter Gesellschaftsschichten" mehr. Die Lage ist für alle Suchenden angespannt, aber besonders für jene, die kaum materielle Sicherheiten mitbringen und sich auch nicht auf die elterliche Finanzkraft verlassen können. Der größte Teil unserer Adressat*innen zählt zu dieser Gruppe. Der Wohnraummangel verringert die Chance auf eine selbstbestimmte Lebensführung erheblich, denn eine eigene Wohnung ist (meistens) die Grundlage dafür.
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An diesem konkreten Bedarf setzt Social BnB an. Das Projekt zielt zum einen auf die Förderung von Wohn- und Lebenskompetenzen bei jungen Menschen. Zum anderen will es Akteure der privaten und kommunalen Wohnungswirtschaft und -politik mit jungen Menschen und Organisationen der Jugendarbeit vernetzen, um Empathie zu fördern und langfristig auch Wohnungen an Adressat*innen zu vermitteln. Mit einigen Unternehmen und Gesellschaften befinden wir uns bereits in regem Austausch. Zur Zeit entsteht zudem ein Edutainment-Kanal mit Videos und Geschichten rund um das Thema Wohn- und Alltagskompetenzen, in denen Jugendliche, Streetworker*innen und Vermieter*innen zu Wort kommen.
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| Über den Kanal sollen grundlegende Fragen zum Thema Wohnen in Berlin geklärt und ein Bewusstsein für die verschiedenen Perspektiven geschafft werden. Parallel dazu sind bezirksübergreifende Wohnkompetenz-Trainings in Planung. Aktuelle Informationen gibt es in Kürze auch auf unserer Website. Möglich ist das Projekt Social BnB durch eine großzügige Spende von Becker & Kries, denen unser Dank für diesen Support gilt.
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Von taz bis zum Hiphop-Podcast: In unserer Medien-Rubrik haben wir heute für fast jeden Geschmack etwas dabei.
Starten wir mit dem Artikel in der taz über die Heißwasser-Abfüllaktion von "Solidarisches Kreuzberg". An inzwischen 64 Orten können sich wohnungslose Menschen dabei heißes Wasser abfüllen, z.B. in eine der Thermoskannen, die von den Bündnispartner*innen gesammelt und verteilt wurden. Eine richtig tolle Atkion!
Anlässlich der Amazon-Neuauflage von "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" wollte ein T-Online-Reporter von uns wissen, wie sich die Drogenszene am Zoo verändert hat. Unser Kollege Juri, der damals selbst Gast im Sound war und die Berliner Szene jahrzehntelang begleitet hat, stand ihm Rede und Antwort. Hier gehts zum Artikel.
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| Last but not least eine Empfehlung: Da Audio-Angebote ja immer noch im Trend liegen (wie die neue App "Clubhouse" beweist), zog nun auch die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte mit einem neuen Podcast hinterher. Wer sich schon immer gefragt hat, wie Streetwork im Fußballstadion aussieht und was unser Fanprojekt und die 60 anderen in Deutschland alles machen, kann die erste Folge hier hören.
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| 04 Der Preis ist heiß! Kurz-News aus dem Gangway-Kosmos
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Rappen ist KEIN Männerding!
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Einen Preis gab es auch für unser Team Reinickendorf Nord! Unter dem Motto "Integration trotz Corona" wurde deren Toolbox-Projekt mit dem Reinickendorfer Integrationspreis ausgezeichnet. Eine tolle Ehrung, die beweist, dass sich die vielen Überlegungen und Unsicherheiten in der Planung des Projekts unter diesen besonderen Umständen gelohnt haben. Wobei davon auch jeder zeugen konnte, der im Sommer an Toolbox-Freitagen einen Fuß auf den "Plaza" im Märkischen Viertel gesetzt und einen Blick in die glücklichen Gesichter der vielen Kinder und Jugendlichen geworfen hat.
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Goldene Keule hat einen Schirmherren!
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Photo Credit: Markus Nass
Vom Preise bekommen zum Preise vergeben: Die Goldene Keule-Verleihung, die pandemiebedingt in den Mai verschoben werden musste, hat nun einen Schirmherren, den Schauspieler Florian Bartholomäi. Dieser sagt über seine Motivation: Mir haben Begegnungen mit obdachlosen Personen geholfen, meine eigenen Vorurteile abzubauen. Ich bin davon überzeugt, dass, wenn sich die Menschen mit dem Thema Obdachlosigkeit befassen, ein aufgeklärteres Bild entsteht und dadurch Lösungsansätze gefunden werden können. Ich freue mich auf die Verleihung der Goldenen Keule und den Austausch, der dadurch entsteht. Da können wir nur anfügen: Wir uns auch.
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| Und damit verabschieden wir uns schon aus diesem positiv eingefärbten Newsletter. Wir hoffen (vielleicht etwas vermessen), Sie ab und zu zum Lächeln gebracht zu haben. Den nächsten Newsletter schreiben wir sehr wahrscheinlich schon in der Post-Lockdown-Zeit. Darauf freuen wir uns wie Bolle!
(Und wer sich den Weg aus dem Lockdown heraus mal ganz bildlich vor Augen führen möchte, dem sei zuletzt unser Social-Media-Projekt #MomentMalAlex ans Herz gelegt. Zu finden auf Facebook, Instagram und Twitter.)
Frühlingshafte Grüße
Elvira Berndt
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| Den Datenschutz nehmen wir natürlich sehr ernst. Eine Datenschutzerklärung finden Sie hier auf unserer Website.
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